Wer es beim Feiern etwas familiärer mag, sollte unbedingt mal einen Blick in die Rote Sonne werfen. Denn dort, am Maximiliansplatz, spielt sich ein Szenario ab, das ich in einer Stadt wie München kaum für möglich gehalten hätte. Schickeria ist hier definitiv fehl am Platz. Im Gegenteil, hier kümmert es keinen Menschen, was man macht oder wer man ist. „Tanzen und leben“ lautet die Devise. Wer sich gerne in der Masse verliert, Haut an Haut, vereint mit der Musik, ist hier richtig. Umgeben von absoluter Dunkelheit. Hier spielt Anonymität eine große Rolle, kaum einer führt hier eine Beziehung mit seinem Smartphone – auf mich wirkte es, als wäre der Großteil des Publikums in Trance. Die Körper schienen nur so zu beben, was wiederum einen sehr schönen Anblick bot. Und während die Void-Speaker und die dazugehörigen alten Bässe des ehemaligen Ultraschalls mit hartem Techno um sich schlugen, wirkte die Tanzfläche wie eine Einheit – ein Miteinander. Wer du bist, interessiert hier niemanden. Und was getragen wird, ist sowieso egal. Ob im Jogger, einfach nur im BH oder entspannt in Jeans. Das Publikum war total gemischt und dennoch sehr harmonisch. Der Sound in der Location ist veranstaltungsabhängig. Freitags wird mit hartem Techno gelockt, samstags geht es dann schon etwas experimenteller zu – mit Techno, Drum ’n’ Bass, House, Electro und Bassmusik. Zusätzlich bietet der Club einen extrem entspannten Außenbereich, in dem sich auch der Eingang befindet. Ohne grelles Licht und unnötigen Schnickschnack. In der Roten Sonne fühlte ich mich sehr wohl und willkommen.

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Ein Teil der Crew

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Fotos: Sandro Prodanovic

 

 

Diese Review habe ich im Auftrag meiner Kolumne FAZE Trip geschrieben.

 

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Ist in Nürnberg aufgewachsen, brach erfolgreich drei Studiengänge ab und entdeckte ihre Leidenschaft für den Journalismus durch ein Praktikum in einer Musikredaktion. 2019 gründete sie das DIEVERPEILTE-Magazin. Themenschwerpunkte sind Mental Health, Krankheiten, soziale Ungerechtigkeit, Sexualität und Drogen.

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