Ich wollte schon immer mein eigener Boss sein,
hatte nie Bock, mich von anderen rumkommandieren zu lassen.

All die Jobs, die ich in meinem Leben hatte, waren so langweilig
und zogen letztendlich ihre Kündigungen mit sich. Vielleicht bis
auf einen. Ich weiß es nicht mehr.

Sie forderten mich nicht. Was soll man denn da auch anderes erwarten?

Du träumst zu viel, hatten sie mir immer gesagt. Erst mal musst du
was lernen. Studieren musst du. Oder eine Ausbildung abschließen.
Geld sparen. Und wenn du 150 bist, dann darfst du Spaß haben.

Ja ja, habe ich dann immer gesagt. Das mach ich.

Lust hatte ich natürlich keine, hatte immer zu viel Ablenkung
nebenbei und die Konzentration war außer Haus.

Und immer dann, wenn ich versucht habe, mich zu bewegen,
ging es doch wieder schief.

Bis jetzt. Diesmal bin ich mir sicher. Mit mir. Mit meinem Job.
Mit meiner Zukunft. Wer ist jetzt hier am Träumen? Niemand,
sagen sie auf einmal. Schon klar.

Und hey, ihr Leute bei Axel Springer, ihr könnt mal meinen Po
ablecken. In ein paar Jahren werdet ihr über mich lesen und dann,
dann werdet ihr euch noch richtig ärgern, dass ich euch flöten
gegangen bin!

Und, wie siehts aus, hast du einen Job für mich?

 

photo by filmstreicher

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Ist in Nürnberg aufgewachsen, brach erfolgreich drei Studiengänge ab und entdeckte ihre Leidenschaft für den Journalismus durch ein Praktikum in einer Musikredaktion. 2019 gründete sie das DIEVERPEILTE-Magazin. Themenschwerpunkte sind Mental Health, Krankheiten, soziale Ungerechtigkeit, Sexualität und Drogen.

2 Comments on “Auf Arbeitssuche”

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