Einem Kind auf Augenhöhe zu begegnen ist nicht immer leicht, aber unabdingbar für dessen Weiterentwicklung. Dazu muss man in Kontakt, in Beziehung mit diesem Kind sein und sich bewusst mit diesem Aus-Einander-Setzen. Für uns Erwachsene heißt das, nicht nur gut zu kommunizieren, sondern auch gut zu beobachten, was das Kind braucht, um sich angenommen fühlen zu können. Um der fünfjährigen Alma dieses Gefühl zu geben, drückte ich ihr meine Kamera in die Hand. Wir lernten uns vor drei Wochen in meinem Kinderprogramm auf der Villa KaliMeera auf Korfu kennen. Dort erklärte ich ihr, welche Schritte beim Fotografieren für mich die Wichtigsten sind: Ein-/Aus-Taste, Winkel finden, Auslöser drücken, Wiedergabetaste, Löschtaste und meine Bildethik. Das Durchblicken der Linse machte die Hamburgerin zur Beobachterin des Geschehens, wodurch sie gleichzeitig eine Aufgabe erhielt, an der sie wachsen kann.

„Warum lachen die Menschen alle auf deinen Fotos?“, fragte ich sie im Anschluss.
„Weil ich ein Foto gemacht habe und dann haben sie gelächelt.“ 

Fotografieren macht Spaß. Gibt man einem Kind eine Kamera in die Hand, überträgt man die Verantwortung dafür auf das Kind. Es ist nicht nur das Klicken des Auslösers, das es dabei erstrahlen lässt. Es ist auch die Art, wie die Menschen beim Fotografiertwerden reagieren und die Beschäftigung, die das Kind dadurch erhält. Eine für mich wichtige positive Erfahrung, die Alma aus ihrem Korfu-Urlaub mit nach Hause nahm – und außerdem hat die Fünfjährige diese Fotostrecke geschossen.

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Alle Fotografien © Alma „Lagerfeuerabend in der Villa KaliMeera“ 2021

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Ist in Nürnberg aufgewachsen, brach erfolgreich drei Studiengänge ab und entdeckte ihre Leidenschaft für den Journalismus durch ein Praktikum in einer Musikredaktion. 2019 gründete sie das DIEVERPEILTE-Magazin. Themenschwerpunkte sind Mental Health, Krankheiten, soziale Ungerechtigkeit, Sexualität und Drogen.

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