Wir müssen über Beratungen sprechen. Schon allein deshalb, weil kaum jemand darüber spricht. In den Medien hört man ständig von Ölkonzernen und Großbanken, autoritären Regimes oder Diktator:innen, die in zukunftsschädigende Machenschaften verwickelt sind. Aber niemand spricht über die Berater:innen, die diese Institutionen unterstützen, bestimmte Entscheidungen zu treffen. Dabei sind deren Finger alles andere als sauber. Die Vorwürfe reichen von Missachtung staatlicher Regulierungen und Steuerhinterziehung bis hin zu einer Mitverantwortung für die Opioidkrise in den USA und Vetternwirtschaft bei der Vergabe öffentlicher Aufträge der EU. Hinzu kommen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen. 50+ Wochenstunden, starre Hierarchien und Dauerstress. Bei den etablierten Firmen ist das die Regel, die im besten Fall von der Ausnahme bestätigt wird. Nichtsdestotrotz gehören sie zu den gefragtesten Arbeitgeber:innen an Wirtschaftsunis. Auch ich strebte an, ins Consulting zu gehen, bis ich gemerkt habe, wie sehr mir dieses Arbeitsklima schadet. Damals habe ich Maria* kennengelernt. Sie hat in der Vergangenheit ein Jahr bei einer der elitärsten Strategieberatungen* gearbeitet. Nach ihren Worten hat sie sich regelrecht versklavt. Dies bewog sie dazu, auszusteigen. Ich habe mit ihr über ihre Erfahrungen gesprochen und wie sie es jetzt besser machen möchte.

*aus Angst vor einer Klage und weil wir Maria* schützen möchten, haben wir uns intern dazu entschlossen, keine konkreten Namen zu nennen.

DIEVERPEILTE: Was war deine Motivation, überhaupt in dieses Feld zu gehen?
Maria: Ich bin grundsätzlich jemand, die sehr gerne mit Menschen arbeitet und eine typische Generalistin, die sich nicht für eine Sache entscheiden kann und möchte. Ich entwickle einfach gerne Neues. Deswegen fand ich die Beratung als Konzept sehr spannend. Ich habe es dann in einem Praktikum ausprobiert und es war extrem intensiv – lange Arbeitszeiten, viele Reisen – aber gleichzeitig extrem stimulierend, weil ich viel gelernt habe. 

Und es war natürlich ein großer Name.
Es war bestimmt viel Selbstbestätigung dabei. Eigentlich ist es der Job, den meine ganzen Studienkolleg:innen wollen. Und ich bekam sehr viel bezahlt. Tatsächlich bin ich aber auch mit dem Wunsch reingegangen, etwas zu ändern. Ich bin sehr sozial und von außen gesehen passt es gar nicht zu mir, in so ein kapitalistisches Umfeld zu gehen. Aber gerade deswegen habe ich Veränderungspotenzial gesehen. Das war naiv. Es ist genau das, mit dem sie dich fangen. Sie versprechen dir, dass du so viel Impact hättest, denn sie wissen schon ziemlich gut, was unsere Generation ködert. Und ich bin mir wirklich geködert vorgekommen.

Wie hat sich die erste Erfahrung innerhalb des Praktikums damit gedeckt?
Ab dem Moment, an dem ich als fixe Angestellte dort war – das klingt jetzt hart – war ich der letzte Dreck. Doch davor tragen sie dich auf dem Tablett. Es gibt ein ganz strenges Protokoll, wie Praktikant:innen zu behandeln sind. Welche Art der Aufgaben sie übernehmen sollen und welche zu langweilig sind. Dir wird wirklich das Gelbe vom Ei verkauft. Und später kamen nur Aussagen wie: „Du warst ja Praktikantin, das solltest du alles können.“ Bei meinem ersten Projekt hat mir niemand erklärt, worum es geht, was das Big Picture ist. Ich wurde nicht gefragt, wie mein Wochenende war, sogar mein Kleidungsstil wurde kritisiert. Es war, als wäre ich in zwei unterschiedlichen Firmen gewesen.

Das ist ein sehr starker Kontrast. Was hast du überhaupt dort gemacht?
Wenn du in der Beratung startest, ist deine Kernkompetenz, Analysen anzufertigen. Das können Marktanalysen sein, das können Datenanalysen sein, Zahlenaufbereitung, Business-Case rechnen, Daten greifbar machen. Es war auch ein Restrukturierungsprojekt dabei, also Kosten- oder Mitarbeiter:inneneinsparungen. Also einerseits die fluffigen Themen in Richtung Strategie und Markt, aber auch diese harten, wo man um jeden Preis Kosten sparen muss.

Also viel Excel und Powerpoint?
Ganz genau. Viele Folien, viel Excel, viel Alterix und Tableau. Dabei handelt es sich ebenfalls um Datenaufbereiteungssoftwares. Es bedeutet, den ganzen Tag am Computer zu sitzen.

Hattest du eine persönliche Bindung zu den Projekten?
Bei den Strategieprojekten ja, weil mir diese konzeptionelle Arbeit viel Spaß macht. Aber diese Implementierungsprojekte, naja. Einmal war ich in ein ganz arges Mitarbeiter:innencutting involviert. Nach außen wird dir erzählt, dass du viel Einfluss darüber hast, wofür du arbeitest, aber das ist eine absolute Lüge. Am Ende zählt, wie viele Tage du den Kund:innen verkauft wirst. Auch wenn du sagst, du willst etwas nicht machen. Dieses Restrukturierungsprojekt fand ich furchtbar. Es ging darum, 150 Mio. Euro an den Mitarbeiter:innen einzusparen, ein 20 Mio. Euro Projekt für die Firma. Jeglicher soziale Kontext hat komplett gefehlt. Das war für mich Kapitalismus, wie er im Buche steht. Und das hat mich angeekelt. Ich hab mich vor mir selbst geekelt. 

Hattest du das Gefühl, dass dieses Bewusstsein da war, aber nicht ausgesprochen wurde oder dass von vornherein das Gefühl gefehlt hat, über Zahlen und Geld hinauszudenken?
Ich glaube, das ist aus firmeninterner Sicht nicht wichtig. Es zählt nur: „Wie viel wird da verkauft?“. Wie es den Menschen geht, wird sehr selten berücksichtigt. Es sind tendenziell Männer, die diese Projekte leiten. Je weiter du in der Führungsstruktur nach oben kommst, desto mehr Männer stehen dahinter. Mir kommt vor, dass sowohl in der Firma als auch in der Projektarbeit, ganz viele weibliche Werte fehlen. Ich möchte das jetzt nicht so plakativ darstellen, aber ich glaube, du weißt, was ich meine. Soft Skills, die soziale Ebene, die psychologische Ebene. All das wird zu einseitig angegangen.

Wird das nur nicht ausgesprochen oder hat es für die Menschen persönlich keinen Wert?
Sowohl als auch. Ich glaube, es gibt Menschen, die da sehr gut reinpassen. Das sind auch die, die du in diesen Restrukturierungsprojekten findest. Aber gerade wenn man sich unter den jüngeren Kolleg:innen umhört, merkt man, dass sich die Werte verschieben. Dies ist auch ein Thema, mit dem die großen Beratungen kämpfen. Besonders junge Frauen können sich kaum mit der Art und Weise, wie mit Menschen umgegangen wird, identifizieren. Beim Rekrutieren der neuen Mitarbeiter:innen erzeugen die Unternehmen aber eine komplett falsche Erwartungshaltung. Es gibt Events zum Thema Diversity, zu Impact, aber 50 bis 60 Prozent der Projekte sind eben nur Implementierung und Restrukturierung. Deswegen sind auch so viele Leute unzufrieden und kündigen so wahnsinnig schnell.

Siehst du das Potenzial, dass sich durch die jüngeren Leute etwas verändert?
Nein. Ich habe damals mit acht Leuten gestartet. Von diesen acht Leuten sind nur noch zwei dort. Und das sind tendenziell die Leute, die sich an die Kultur dort anpassen und sie weiterführen. Es ist ein Apparat, der ständig das Muster wiederholt. Du kannst dort nur überleben, wenn du diese Maske trägst oder das Grundkonzept deiner Persönlichkeit entspricht. Wir haben einmal ein Training gemacht, wo eingeschätzt wurde, was für ein Leader du bist. Bist du eher inspirational oder concise, oder sehr machtfokussiert? Und die Projektleiterin, die mit uns die Übung machte, meinte: „Als ich hier gestartet habe, da war ich ein inspirational Leader. Jetzt hab ich den Test noch mal gemacht und nun bin ich machtbasiert und diszipliniert.“ Ich dachte mir nur: „Oh mein Gott!!“

Das ist richtig krass. Ich hab mir da selber viele Gedanken gemacht. Für meinen letzten Artikel habe ich reflektiert, wieso ich überhaupt Wirtschaft studiert habe. Mich hätte man mit der gleichen „Verändere die Welt“-Masche geködert. Dann bin ich zu dem Punkt gekommen, an dem ich gemerkt habe, dass ich nicht „da hoch“ komme, ohne mich selbst kaputtzumachen. Oder meine Werte aufzugeben. Und wieso sollte eine Firma jemanden mit unlukrativen Werten überhaupt in eine hohe Position lassen?
Ja, so ging’s mir auch. Der Preis, den ich zahlen müsste, um in eine Veränderungsposition zu kommen, ist so verdammt hoch. Die Leute, die in die Beratung gehen und dort bleiben, das sind Menschen, die immer super gut waren in der Schule, die aber eigentlich viel Unsicherheit in sich tragen und davon leben, dass sie gelobt werden – Insecure Overachievers. Dann kommen sie in die Beratung und dort sind sie die letzten Schweine. Wirklich. Du wirst kritisiert, du wirst bewertet, als könntest du gar nichts. 

Wieso bleibt man dann?
Du jagst immer diesem Kick nach, dass dieser Moment kommen wird, wo du gelobt wirst. Den Menschen, die in der Beratung bleiben, fehlt ein gesunder Selbstwert. Und das wird hart ausgenutzt. Auch die Kultur, die dort geschaffen wird, dass du nach jedem Projekt bewertet wirst, dass faktisch nach deinen Schwächen gesucht wird, dass du keine Fehler machen darfst. Das alles beruht darauf, dass dein Selbstwert zerstört werden soll. Und deshalb arbeitest du noch härter. Ich habe 60 bis 70 Stunden pro Woche dort gearbeitet, mein Wochenende wurde nicht respektiert, ich hörte mir Beleidigungen an. So zu leben ist so absurd und pervers. Du bist ein:e moderne:r Sklav:in und der Haken ist, du weißt es nicht einmal. Die haben genau herausgefunden, wie Menschen ticken, ihre Schwachpunkte herausgefunden und dieses Monster aufgebaut. 

Wie ging’s dir psychisch in der Zeit?
Richtig schlecht. In meiner zweiten Woche bin ich nach Hause gekommen, an einem Donnerstagabend, ich hab meine ganzen Sachen auf den Boden geworfen und nur geweint. 

Wieso?
Weil ich so fertig war. Ich habe es auch an meinem Körper bemerkt. Ich glaube, ich habe in der Zeit, in der ich bei dieser Firma war, ein Drittel meiner Haare verloren. Danach habe ich zweimal eine Schilddrüsenproblematik entwickelt. Ich habe gemerkt, wie mein Körper anfing zu schreien. Die Menschen in der Beratung sehen ebenfalls schlecht aus. Es ist ein enormer Druck, von dem man nie ganz runterkommt. Und ich heile immer noch. Vor zwei Wochen erst habe ich davon geträumt. 

Konntest du dich mit deinen Kolleg:innen darüber austauschen?
Gemischt. Bei manchen Projekten hatte ich überhaupt keine Vertrauensperson, da war die einzige Person, mit der ich soziale Gespräche hatte, die Reinigungskraft. Bei anderen Projekten, gerade beim letzten, war es ein super Team. Meine Geschichte in der Beratung heißt nicht, dass es generell so ist. Jede:r hat ganz individuelle Erfahrungen. Ich hatte am Ende ein Projekt, bei dem alles gestimmt hätte. Ein tolles Team, tolle Führungskraft, spannendes Thema, international unterwegs, Arbeitszeiten, die halbwegs okay waren und trotzdem habe ich nicht ganz verstanden, was ich für einen Mehrwert kreiere.“

Das erinnert mich ein bisschen an dieses Konzept von Bullshit-Jobs, wo das Gefühl fehlt, etwas Sinnvolles beizutragen.
Ich habe ein sehr schönes Bild für dich: Du gibst dort die ganze Zeit Vollgas, aber du stehst im Leerlauf. Es gibt viele Projekte, die im Vorhinein schon ausgemacht sind. Wo klar ist, dass nur eine Meinung gebraucht wird, wo der Unternehmensstempel oben ist. Ich hatte zwei Projekte, in denen ich Business Cases gerechnet habe. Beim Ersten wurde am Ende gesagt: „Was da drin steht, glauben wir sowieso nicht.“ Und beim Letzten: „Eigentlich ist es doch nicht nötig, wir haben uns bereits entschieden.“ Du leistest so viel und teilweise sind das Folien, die nur im Anhang landen oder Rechnungen, die abschließend nicht relevant sind.

Inwiefern hattest du das Gefühl, dass du dich kritisch äußern kannst? Zu Projekten, zur Branche und zum System?
Ich hatte absolut nicht das Gefühl, dass ich das machen kann. 

Wieso?
Weil ich dadurch mein Standing in der Firma niedergemacht hätte. Ich hatte richtig Angst, deswegen schlechter bewertet und danach rausgeschmissen zu werden. Außerdem war ich so im Überlebensmodus gefangen, dass ich gar nicht die Kapazität hatte, kritisch zu sein. Ich hätte mich selbst total kaputt gemacht, wenn ich alles kritisch hinterfragt hätte. Wie motivierst du dich dann noch, den Laptop zu öffnen und zu arbeiten? 

Auch bei dem Restrukturierungsprojekt?
Da habe ich etwas gesagt. Ich hatte davor schon einen Konflikt mit meinen Projektleiter, weil ich meinte, dass ich im Urlaub nicht arbeite. Beim Zurückkommen hat er mir dann erklärt, dass die Firma wie ein Olympiatraining ist. Da könne man nicht einfach einen Tag stoppen. Daraufhin habe ich ihn gebeten, mich von dem Projekt abzuziehen. 

Und dann?
Die Konsequenz war, dass ich eine schlechte Bewertung bekommen habe. Es gibt Career Advisors, die dieses Feedback einholen und in ein Komitee einbringen. Dort wird alle sechs Monate evaluiert, ob du weiterkommst oder nicht. Und dieser Projektleiter hat meinem Career Advisor quasi gesagt, dass ich mir für gewisse Arbeiten zu gut wäre.

Das klingt für mich ein bisschen nach Zensur.
Ganz genau! Das ist ein tolles Wort dafür. 

Ich finde es extrem, wie dort mit Menschen umgegangen wird. Ich habe schon an der Uni beobachtet, dass Humanismus eigentlich an keinem Level zu finden ist. Nicht wie die Menschen mit sich selber umgehen, nicht wie sie mit anderen umgehen, nicht, wie sie mit der Gesellschaft umgehen.
Total. Und es wird dieses Klima der Angst erzeugt, in dem du dann einfach resignierst und deinen Mund hältst. Ich finde dieses System so absurd. Das sind Firmen und Menschen, die Entscheidungsträger:innen beraten. Und das System der Beratung erzeugt kranke Menschen und kranke Menschen geben auch kranke Ratschläge. Und kranke Ratschläge verstärken wiederum ein krankes System. Es ist ein Teufelskreis.

In meiner Recherche bin ich auf diese ganzen Skandale gestoßen – ein Fass ohne Boden. Sind sich die Leute, die dort arbeiten, dessen bewusst?
Darüber spricht niemand. Wenn du die Kündigung bekommst, wirst du auf Samthandschuhen getragen. Du kannst so lange bleiben, wie du willst und bekommst eine Bonuszahlung, weil sie nicht wollen, dass sich Menschen kritisch äußern. Theoretisch könntest du diese ganzen Firmen vor dem Arbeitsgericht verklagen. Alleine wegen der Arbeitszeiten. Du füllst Ende der Woche ein Timesheet aus, wo du schreibst, dass du 40 Stunden gearbeitet hast. Das musst du machen (lacht)!

Das ist ein gesetzeswidriger Betrug.
Richtig. Und bei diesen Skandalen wird gesagt: „Das ist einfach eine andere Gruppe.“ Dass man diese fehlgeleiteten Bedingungen aufarbeitet oder großartig adressiert, das passiert fast nie. Das Problem ist, dass durch besagte Strukturen wiederholt die Menschen angezogen werden, die kein moralisches Gewissen haben und dieses System deckeln. Menschen, die sagen: „Das kann ja überall passieren. Hauptsache, ich verdiene viel Geld.“

Würdest du es als ein ethisches und werthaltiges Umfeld beschreiben?
Absolut nicht. Nur nach außen hin wird so getan. Ich finde es grotesk, dass sich die Beratungen so stark auf die Nachhaltigkeitsthemen konzentrieren und davor Montag und Donnerstag ihre gesamten Mitarbeiter:innen durch die Welt fliegen ließen. Meiner Meinung nach ist das ein absoluter Witz, bei dem keiner lacht.

Du bist noch immer in der Beratung tätig, aber mit einem anderen Ansatz. Möchtest du darüber etwas erzählen?
Ich finde die Grundidee der Beratung nicht falsch. Der Aspekt, zu sagen: „Hey, wir wollen Veränderung, doch wir brauchen neues Wissen, das wir intern noch nicht haben.“ Es geht darum, Probleme zu lösen und eine andere Perspektive zu gewinnen. Bei den großen Beratungen wird aber oft nur die Verantwortung ausgelagert. Die Lösungen werden in vielen Fällen dann gar nicht angenommen. Weil sie nicht selbst entwickelt oder essenzielle Dinge übersehen wurden. Mein Zugang dazu ist, einen Raum zu schaffen, mit Kund:innen gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Sie zu empowern, eine neue Perspektive überhaupt sehen zu können und neue Fähigkeiten zu erlernen. Teilweise steckt so viel Wissen in Organisationen, die nur Unterstützung bräuchten, dies mithilfe einer guten Konzeption hervorzuholen. Ich finde es super wichtig, dass bei den Kund:innen etwas hängen bleibt, das auch nachhaltig verankert wird. Es ist viel schöner, auf Augenhöhe zu arbeiten und nicht als Beraterin, die „alles besser weiß“.

Was hast du aus der Zeit der großen Beratung für dich mitgenommen?
Ich habe herausgefunden, wer ich nicht bin. Und es war ein harter Realitätscheck, zu sehen, wie die Wirtschaft tatsächlich funktioniert. Ich habe sehr viel gelernt, was mein Auftreten angeht, Kommunikation, Strukturierung von Gedanken und Datenaufbereitung. Außerdem habe ich mir eine Linie auf meinem Lebenslauf mitgenommen, die mir immer noch Türen öffnet. Gerade wenn ich mit Menschen spreche, die 45 plus sind, merke ich, dass sie mich ernst nehmen. Natürlich habe ich auch Geld angespart, das mir jetzt viel Sicherheit in meiner Selbstständigkeit gibt. Und ich habe eine enorme Stärke mitgenommen, weil ich da gut wieder rausgekommen bin. Doch ich glaube, du kannst deutlich traumatisierter aussteigen. Und wenn es vermeidbar ist, dass Leute verletzt werden, dann wäre das schön. Hätte ich mich im Vorhinein mehr damit beschäftigt, hätte ich mich wahrscheinlich nicht dafür entschieden. Ein Teil von mir wünscht sich rückblickend, dass besagte Verantwortliche mal so richtig verklagt werden (lacht).

Bild: Emma Woschniok

Dieser Text erschien zuerst auf DIEVERPEILTE.

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