Wusstest du, dass Gubis nicht so dolle Karikaturen eigentlich ziemlich knorke sind? Oben drauf gibt es das Zeug auch noch auf Shirts und Co.
Gubi ist 41, Familienvater, Mediengestalter in Bergheim und mein Kollege bei FAZEmag. Als wir letztes Jahr auf Tassilos Geburtstagsfeier waren, der ebenfalls ein Kollege von uns ist, hatte ich die Ehre, nach langem E-Mail-Kontakt endlich sein Gesicht kennenzulernen. Gubi heißt eigentlich Stefan, so nennt ihn aber niemand bei uns in der Redaktion. Er selbst bezeichnet sich am liebsten als Gebrauchsgrafiker. Er ist für den ganzen Grafikscheiß verantwortlich, auf den sonst niemand Bock hat. Unser berufliches Verhältnis besteht darin, dass er das Layout für meine Arbeit übernimmt. Einmal im Monat bekommt er eine viel zu späte Mail von mir mit der Info, dass er jetzt auch mal ran darf.
Gubi ist alles andere als zum Einschlafen. Er ist der Kollege, der auf den Mitarbeiterpartys für Spaß sorgt und jemand, der das Leben nicht so ernst nimmt und das, obwohl sein Leben als Familienvater ziemlich hart ist!
Vor Kurzem ist es auch zu mir durchgedrungen, dass Gubi DJ-Karikaturen zeichnet, die regelmäßig auf unseren Kanälen geteilt werden. Oops! Wie wahrscheinlich viele andere auch, fing er in der Schule damit an, Comicfiguren vor sich hinzukritzeln: Disney-Comics, später dann Werner, Clever und Smart, die er nebenbei visuell in sich aufgesaugte. Vermutlich auf dem Klo, doch wer weiß das schon. Warum er seine Karikaturen als „nicht so dolle“ bezeichnet, hat einen einfachen Grund: Er ist viel zu kritisch mit sich selbst. Ebenfalls nichts Neues in den Künstlerkreisen.
Ich finde seine Illustrationen jedenfalls super dolle! Seine erste DJ-Karikatur hat er damals noch für den FAZEmag-Vorgänger „Raveline“ gezeichnet, wo er 2006 als Grafiker eingestiegen ist. Übrigens arbeitet er immer noch mit denselben alten Säcken zusammen, mein Beileid Gubi! Angefangen hatte alles mit einem Lückenfüller. Du musst wissen, dass es in einer Redaktion nie nach Plan abläuft. Kaum einer hält Deadlines ein, alles verläuft chaotisch und der Arsch sind am Ende Chefredakteur*in und Grafiker*in. Denn die müssen dafür sorgen, dass alle Seiten befüllt sind. Deshalb brauchen die beiden auch erst einmal eine Nervenmassage, sobald das Ding in Druck gegangen ist.
Tja, und genau so war das damals eben mit seinen Karikaturen. Der Druckschluss stand bevor, ein Newsthema fiel spontan weg und die Lücke im Layout brauchte ganz dringen einen Füller. Gubi kritzelte daraufhin kurzerhand eine relativ schnelle Zeichnung des Titelacts Steve Bug und platzierte diese unbemerkt an der freien Stelle. Die Gags, die du heute in seinen Zeichnungen sehen kannst, folgten erst später mit Rick Wade. Er malte bloß ein einfaches Bein mit Augen und einem fröhlichen Mund – verstehst du? (haha). Somit fand Gubi seinen ganz eigenen Stil, den er bis heute beibehalten hat, seit mittlerweile vierzehn Jahren!
Obwohl Gubi mittlerweile nicht mehr der Jüngste ist, liest er immer noch leidenschaftlich gerne seine Comics. Da wären zum Beispiel Hauck & Bauer, Hannes Richert, Katz & Goldt, OL, Fil, Klaus Cornfield, Rattelschneck oder Bringmann und Kopetzki. Bis auf die letzten beiden sagt mir das alles nichts. Eines weiß ich: Je abseitiger der Humor, desto eher landet es bei Gubi auf dem Klo. Oder wo auch immer er das Zeug liest.
Eigentlich sieht sich Gubi viel lieber als Musiker, denn das macht er schon sein ganzes Leben. Zu seinen erfolgreichsten Projekten zählt die Snuff Crew, bei der er zusammen mit einem Freund schon gehörig durch die Welt-, Label- und Clubgeschichte gereist ist. Acid und Old School bringen seinen Bauch ordentlich zum Wackeln. Unter seinem richtigen Namen Stefan Gubatz veröffentlicht er eher unregelmäßig Dub- und Listening-Electronica. Auf seinem YouTube-Kanal Dirtbox stellt er Synthis und Drumcomputer vor und lädt diverse Musikprojekte hoch. Zusätzlich gibt es noch die vielen Nebenprojekte wie banaler Pop oder deutscher Schlager. Glücklicherweise nur mit mäßigem Erfolg!
Sowohl seine Karikaturen als auch seine Musik sind es wert, wahrgenommen zu werden. Gubi ist keine von jenen Personen, mit der ich ein enges Verhältnis habe, doch Gubi ist einer von denen, die ich immer wieder gerne sehe!
„Ich kann bis heute keine Perspektiven, keinen Schattenwurf, keine Hände – und wenn man mal darauf achtet, haben meine Figuren nie Nasen und gucken auch alle immer in dieselbe Richtung. Um ehrlich zu sein mogle ich mich immer durch die Zeichnung und bin froh, wenn sie dann fertig ist.“ – Gubi
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Autor:innen
Ist in Nürnberg aufgewachsen, brach erfolgreich drei Studiengänge ab und entdeckte ihre Leidenschaft für den Journalismus durch ein Praktikum in einer Musikredaktion. 2019 gründete sie das DIEVERPEILTE-Magazin. Themenschwerpunkte sind Mental Health, Krankheiten, soziale Ungerechtigkeit, Sexualität und Drogen.