Marcel Schmidt aka Freesi wusste schon mit 12, dass er später einmal DJ werden möchte. Sein Bruder, ein großer Wu-Tang-Fan, prägte seine Affinität zum Hip-Hop. Er wuchs in einem kleinen Dorf in Nordrhein-Westfalen auf, wo er lernen musste, wie man als Breaker ohne Internet zurechtkommt. Neben der Szene fehlte es ihm dort besonders an Input von anderen Künstlern: „Es gab ja nicht mal Jams oder so“. Auf die Empfehlung seines Onkels zog er für das Studium der Medientechnik nach Hamburg, wodurch er Zugang zur DJ-Szene erhielt. Zuvor grub sich der 29-Jährige seinen Weg in die Breaking Szene, wodurch er mit 17 anfing, an Breaking Battles und Beatmaker Events in ganz Deutschland teilzunehmen. Mit 19 setzt er sich erstmals mit der Musikproduktion auseinander, wofür er anfangs noch einen Akai MPC 2000XL verwendete. Mittlerweile gehören Synthesizer und Ableton zu seinem Standard. Musikalisch bewegt er sich zwischen Hip-Hop, Funk, Disco und House. Heute bekommen wir von ihm ein paar exklusive Diggin-Tipps und einen freshen Einblick in seine Plattensammlung!
DIEVERPEILTE: Seit wann sammelst du Vinyl?
FREESI: Ich glaube, es werden 10 Jahre.
Wie viele Platten besitzt du?
Um die 600 – ich habe mich coronabedingt von einigen Platten, die ich auf meinen Digging-Touren ausgegraben habe, getrennt 🙂
Lieblingsplattenläden?
Ich mochte immer Rockers in Hannover! Da gibt es recht viel Punk, aber im hinteren Raum auch eine Menge Hip-Hop. In den 2 Euro Kisten habe ich immer tolle Sachen gefunden.
Ansonsten gibt es noch Giora Records in Tel Aviv. Die Mitarbeiterin bot mir direkt ein Bier an und erzählte mir einiges über die Musik aus Israel. Ich kaufte dort schönen Yemenite Funk und etwas Brasil Disco, das Sortiment war aber gemischt.
Ein schöner Laden in Hamburg ist Rekord direkt in der Schanze! Die kaufen auch Vinyl an und alles, was für den Laden nicht ins Sortiment passt, kann man wenn gewünscht, in die zu verschenken Kiste stellen für Leute, die gerade kein Geld haben.
Deine Top 5 Lieblingsplatten?
01 Zapp – It Doesn’t Really Matter (Extended)
Soweit ich weiß, waren das die Ersten, die die Talkbox mit Synthesizern benutzt haben, bezogen auf den West Coast Sound und somit auch mit dem Tanz Popping einen komplett eigenen Sound kreiert haben.
02 Soho – Hot Music
Einer der wenigen Songs, der bei Tänzern aus den verschiedensten Tanzarten Begeisterung hervorruft, egal ob Housedance, Breaking oder Hip-Hop – den Spagat schaffen nicht viele Songs!
03 The Yemenite Funky Thing Song: Bint El Funk – Ha Ofra
Wurde mir in Tel Aviv empfohlen. Super Funky!
04 Dabeull – DX7 feat. Holybrune
Dabeull habe ich zufällig mal gesehen, weil er die Vorgruppe von FKJ war! Die Platte habe ich direkt mitgenommen und der Song DX7 wurde dann auch der erste Song meines Roller Disco Vol. 1 Mixes.
05 Erobique – Urlaub in Italien
Den sollte man sich auch unbedingt Live anschauen! Jeder Song ist immer mal wieder anders! Bei der Live-Aufnahme von Urlaub in Italien, einem meiner Lieblingssongs, war ich sogar zufällig dabei, im Festsaal Kreuzberg an Neujahr.
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Vorhang auf für DJ FREESI und seinen wöchentlichen Stream Barmbek Boogie!
Reingeguckt! Jetzt musst du auch die anderen Artikel lesen:
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Mein Plattenschrank: Marco Febbraro (Strictly Groove)
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Autor:innen
Ist in Nürnberg aufgewachsen, brach erfolgreich drei Studiengänge ab und entdeckte ihre Leidenschaft für den Journalismus durch ein Praktikum in einer Musikredaktion. 2019 gründete sie das DIEVERPEILTE-Magazin. Themenschwerpunkte sind Mental Health, Krankheiten, soziale Ungerechtigkeit, Sexualität und Drogen.
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