Schmutzig. Eklig. Totgeschwiegen. Wenn ich dem erschreckend verbreiteten Ruf über die weibliche Periode Glauben schenken darf, dann gehört sich Menstruieren einfach nicht. Die oben genannten Schlagworte beschreiben faktisch genau die unliebsamen Attribute, die mir Monat für Monat im Kopf umschwirren und die man mir damals schon als Jugendliche vermittelte:

„Du kannst doch nicht einfach sagen, dass du deine Tage hast!“
“Warum nicht?”
„Weil man darüber einfach nicht zu sprechen hat!”

Doch die einschlägige Werbung für Menstruationsprodukte bestätigt mir mein Unvermögen, bei dem Thema locker zu bleiben. Ist doch alles gar nicht so schlimm! Schöne, glücklich aussehende Frauen flanieren in weißen Kleidern und einem verträumten Lächeln im Gesicht durch die Stadt. Um das zu toppen, tanzen sie sogar die Nächte durch und wandeln in knappen Bikinihöschen an traumhaften Sandstränden entlang. Mit meiner Periode verbinde ich sehr unangenehme Aspekte, wie starke Krämpfe, Kopfschmerzen, heftige Stimmungsschwankungen und Blut, das irgendwie gestoppt werden muss. Dass ich dabei komplett out-of-order auf der Couch liege, kommt auch nicht selten vor. In diesen Tagen will ich mir am liebsten meinen Uterus rausreißen. Wenn ich dann diese Spots sehe, frage ich mich: Warum geht es denen so gut? Und was habe ich all die Jahre falsch gemacht? 

Das ist der Moment, in dem ich realisiere, dass meine Menstruationsrealität ganz klar in einem paradoxen Paralleluniversum stattfindet. Zu lange habe ich mich mit all diesen Dingen herumgeschlagen, nur um herauszufinden, wie ich am besten damit zurecht komme. Wenn gar nichts mehr geht, greife ich zu Wärmflasche und Schmerztabletten. Gegen die Stimmungsschwankungen helfen Süßigkeiten. Für das zu stoppende Blut wäge ich zwischen verschiedenen Menstruationsprodukten ab, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

In der Zeit, als ich die ersten Male meine Periode hatte, lag der Fokus vor allem auf Tampons. Ich erinnere mich daran, dass die meisten meiner Klassenkameradinnen welche benutzten. Woher ich das weiß? Immer, wenn ich meine Periode aus dem nichts bekam und nach einer „Binde oder so“ fragte, konnte mir ausschließlich mit Tampons ausgeholfen werden. Ich fing an, sie zu benutzen. Tampons waren einfach da. Freund:innen, Medien oder Drogerieregale vermittelten mir, dass ich damit bestens aufgehoben sei: Einfach in der Benutzung, angenehmes Tragegefühl und man kann sein Leben weiterhin “normal” weiterführen – sogar baden gehen sei damit möglich. Es war trügerisch und entsprach nicht meiner Realität, die eher wie folgt aussah: „Scheiße, warum will das Ding denn da verdammt noch mal nicht rein!!“. Es war ätzende, sich wiederholende Normalität, bei jedem Schritt hatte ich das Gefühl, dass er an ungemütliche Stellen rutscht. Hinzu die Angst, dass er nicht dichthält. Das ist bis heute so.

Nach ein paar Jahren mit dem Tampon-Drama hörte ich auf, Tampons zu benutzen und stieg auf Binden um. Das ist jetzt zehn Jahre her. Und mir fehlt: nichts. Ich bekomme sie überall, sie sind mit circa drei Euro pro Packung halbwegs erschwinglich und damit so preisgünstig, wie Produkte eben sein können, die menstruierende Menschen eigentlich kostenlos bekommen sollten. Die einfache Anwendung ist das Hauptargument: Folie entfernen, in den Slip kleben und die Tage können starten. Doch einen riesigen Nachteil gibt es: Sie sind nicht nachhaltig.

Wusstest du, dass pro Jahr jede menstruierende Person an die vier Kilogramm Menstruationsmüll verursacht? Bedenkt man, dass die Personen bis zu 40 Jahre lang monatlich bluten, ergibt dies eine lebenslange Müllmenge von circa 160 Kilogramm, je nachdem wie stark und häufig die Blutung ist. Ganz schön viel, oder? Weil ich mir Sorgen um das Klima mache, habe ich beschlossen, auf umweltbewusste Alternativen zurückzugreifen. Doch bei Menstruationstassen – bei denen manche Menstruationstöpfen gleichen – habe ich das gleiche Problem wie bei Tampons. Das Gefühl beim Tragen ist unangenehm. Dabei sind sie definitiv nachhaltig und kostengünstig, denn im Schnitt kostet eine Menstruationstasse zehn bis zwanzig Euro und bei guter Pflege hält sie lange.

Weil ich auch mit Binden nicht zu hundert Prozent zufrieden war, hielt ich Ausschau nach einem anderen nachhaltigen Menstruationsprodukt und wurde schließlich fündig: Periodenunterwäsche! Ich stelle mir Periodenslips einfach traumhaft vor: Ich kann sie einfach anziehen, laufen lassen und alles ist easy. Zumindest wird sie so beworben. Allerdings gab es immer einen Grund, wieso ich es nicht ausprobierte: der Kostenaspekt. Bei einer Periode von fünf Tagen, wovon an zwei bis drei Tagen eine stärkere Blutung auftritt, braucht man mindestens fünf Slips. Auch wenn sich das auf einen längeren Zeitraum rechnet, sind es anfänglich sehr hohe Anschaffungskosten, die sich nicht jede menstruierende Person leisten kann.

Das Sich-Nicht-leisten-Können von Menstruationsprodukten nennt sich übrigens Periodenarmut. Circa 20.000 Euro bezahlt eine menstruierende Person in ihrem ganzen Leben für Periodenprodukte. Das ist viel Geld für einen ganz natürlichen Prozess, den sich niemand ausgesucht hat und für den trotzdem nur Personen mit Uterus zahlen müssen. 2017 gab es eine Studie zu Periodenarmut im Vereinigten Königreich. Ein Viertel der Befragten gab an, dass sie aufgrund des finanziellen Aspekts keine Menstruationsprodukte wie Binden und Tampons nutzen konnten und deshalb auf Toilettenpapier oder sogar T-Shirts zurückgriffen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass Menstruationsprodukte zu teuer für sie seien. Auch ich erinnere mich noch gut an Momente, in denen ich kreativ werden musste, indem ich mehrere Slipeinlagen zusammen mit ein paar Blättchen zusammengeknüllten Toilettenpapier in die Unterhose klebte, um halbwegs sicher durch den Tag zu kommen. 

Auch wenn ich aufgrund meines monatlichen Gehalts das Privileg habe, mir meine Binden leisten zu können, freue ich mich sehr über das Testpaket von Sisters Republic, das den Menstruationsslip ‚Boxershort Ginger‘ enthält. Die Größenauswahl ist einfach, da alle Größen von XS bis 4XL wählbar sind. Auch lässt sich die individuelle Saugstärke eingrenzen. Light ist zum Beispiel für die letzten oder leichteren Tage der Periode geeignet. Medium empfiehlt sich, wenn etwas mehr aufgefangen werden soll und Super hilft bei stärkerer Menstruation. Ich habe mich für Medium entschieden.

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Neben den Boxershorts befinden sich normale Brief-Slips im Sortiment sowie etwas schickere Bikini-Slips. Den Eindruck, dass Periodenunterwäsche wie eine Windel oder eine monströse Binde aussieht, habe ich nicht. Ich entschied mich für das Modell Boxershort Ginger, weil ich es schöner finde, keine sichtbaren Höschenränder unter meinen Klamotten zu haben. Oft schneiden Slips in den Po ein und ich will engere Hosen tragen, ohne dass sich etwas darunter abzeichnet. Wenn ich schon meine Periode habe, möchte ich es zwischen meinen Beinen cozy haben.

Laut Sisters Republic soll der Tragekomfort der Slips sehr hoch sein. Guter Sitz, Atmungsaktivität und Sicherheit sollen zeitgleich gegeben sein. Ich kann also unbeschwert weiter meine Lieblingshose tragen, ohne dass sie mit Blut versaut wird. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass für die Unterwäsche werden nur Gewebearten verwendet werden, die mit dem Öko-Tex Standard 100 zertifiziert sind. Dadurch sind sie frei von gesundheits- und umweltschädigenden Stoffen, was bei Kleidungsstücken, die an Schleimhäuten sitzen, ebenfalls sehr wichtig ist. 

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Illustration: Laura Sistig

Ende Februar erhalte ich Post von Sisters Republic. Ich erinnere mich noch daran, wie aufgeregt ich das Paket mit meinem Höschen aufreiße. Dass die Verpackung des Slips aus Papier besteht und damit Unmengen an Plastik vermeidet, ist super. Doch erst mal packe ich die Boxershorts in die Waschmaschine. Nun heißt es warten, bis zu dem Moment, in dem ich die Periodenunterwäsche testen kann. Ob das Tragegefühl angenehm ist? Ob der Slip dichthält? Das erste Mal in meinem Leben kann ich es kaum erwarten, dass meine Periode endlich kommt. Und natürlich lässt sie mich im Stich. Nachdem mein Uterus beschließt, einen Zyklus auszusetzen, befürchte ich, dass meine nächste Menstruation dem Testobjekt den Härtetest abverlangen wird.

Die Unterhose sitzt richtig gut. Das breite Bündchen ist bequem und durch die länger ausgestellten Beine zwickt nichts im Schritt. Die Passform ist viel besser als bei anderen Unterhosen, die teilweise unangenehm verrutschen. Unter engen Hosen zeichnen sich weder Umrisse ab, noch habe ich das Gefühl, eine Windel zu tragen, wie es bei Binden manchmal vorkommt.

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Der Anprobe-Test verläuft top! Nun bin ich gespannt, wie sich der Slip anfühlt, wenn die Blutung wirklich einsetzt: Ob das Tragegefühl dann immer noch so angenehm ist? Trotz der anfänglichen Unsicherheit vergesse ich für ein paar Stunden sogar, dass ich gerade den Periodenslip trage. Ich habe kein unangenehmes Gefühl, als es anfängt zu bluten. Das Höschen beweist Saugstärke und ich fühle mich sicher. Egal ob ich mit dem Hund rausgehe oder eine höchst ungesunde Körperhaltung auf meinem Schreibtischstuhl einnehme – ich fühle mich wohl. Als ich mich verspäte, habe ich nach einem Sprint zur U-Bahn die vollkommene Bestätigung. Das Teil hält dicht!

Doch ein Slip für eine ganze Periode ist nicht besonders praktisch. Damit ich ihn am nächsten Tag wieder benutzen kann, muss ich ihn also reinigen. Ich folge den Anweisungen auf der Website und wasche das Höschen erst mit kaltem Wasser aus, bevor ich es in die Waschmaschine gebe. Wichtig ist, dass Menstruationsunterwäsche vor dem normalen Waschgang unbedingt mit kaltem Wasser gespült werden muss, da Blut in heißem Wasser gerinnt.

Also immer erst  kalt ausspülen und dann wie gewohnt in die Wäsche geben. Da ich aus Umweltgründen keinen Trockner habe, ließ ich es an der Luft trocknen – der zeitintensive Prozess war mir anfangs nicht klar und so konnte ich den Slip in der ersten Nacht nicht testen. Am folgenden Tag war die Unterhose noch nicht komplett trocken, denn dickes Material braucht logischerweise einfach länger dafür.

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Alle Fotos: Jenna Dallwitz

Durch die Pandemie spielt sich ein Großteil meines momentanen Lebens zu Hause ab. Doch ich will wissen, wie sicher der Slip draußen ist und gehe einkaufen. Immerhin bin ich dabei ständig in Bewegung, dazu in der Öffentlichkeit, wo man nicht mal eben ins Badezimmer verschwinden kann. Je nach Fülle des Supermarkts dauert es auch einige Zeit, bis ich wieder zu Hause bin. Während des Einkaufs ertappe ich mich dabei, wie ich mir meine größte Sorge ausmale: Der Slip hält nicht dicht und das Blut fließt an meinen Beinen hinunter. Zeitgleich drängen sich unzählige Leute mit mir durch den Laden. Sie würden direkt sehen, was Sache ist. Glücklicherweise war dem nicht so und ich fühlte mich während meines Ausflugs ausgesprochen wohl. Ich hatte durchgehend ein sicheres Gefühl.

Ein Test fehlt aber noch: Wird die Unterwäsche eine ganze Nacht bestehen? Immerhin schlafe ich acht Stunden durch, ohne dabei auf Toilette zu müssen. Der angenehme Sitz erleichterte es, schnell die perfekte Liegeposition zu finden, ohne dass etwas zwickte oder einschnitt. Auch konnte ich die Nacht durchschlafen und befürchtete zu keiner Zeit, dass ich am nächsten Morgen in einem blutverschmierten Bett aufwachen würde. Dies bestätigte sich. Alles hielt dicht und das Tragegefühl war am morgens so okay, wie es eben sein kann, wenn man eine ganze Nacht lang in eine Unterhose blutet. Von daher war ich froh, als ich den Slip nach der Nacht ausziehen konnte – obwohl folglich das Prozedere des Waschens wieder von vorne losging. 

Ich bin von der Menstruationsunterwäsche absolut positiv überrascht. Als jahrelange Bindenträgerin gibt die Unterhose mir ein komfortables Tragegefühl. Wenn man sein ganzes Leben nur Tampons oder Menstruationstassen verwendet hat, kann es anders sein. Die Saugfähigkeit reichte mir trotz anfänglicher Bedenken aus, da meine Periode schwächer war, als ich anfangs dachte. Wenn du eine stärkere Periode hast, würde ich die höchste Saugstärke empfehlen.

Falls du gerade überlegst, dir Menstruationsunterwäsche zuzulegen, dann empfehle ich dir mehrere Slips in unterschiedlichen Modellen, die alle Stärken abdecken. Wenn es finanziell für dich tragbar ist, hast du für jeden Periodentag die passende Unterhose und bist abgesichert, egal ob du förmlich ausläufst oder nur ein bisschen tropfst. Mehrere Slips vermeiden dazu die ständige Waschaktion. So sparst du Nerven, Wasser und Geld.

Mein Fazit ist, dass ich mich entgegen meiner Erwartung schön und wohl gefühlt habe. Und deshalb bin ich sicher, dass das Periodenhöschen wieder zum Einsatz kommt.

Hier kannst du deinen Slip kaufen: www.sistersrepublic.de
Die Periodenunterwäsche, die deine Regel ändert.

Hierbei handelt es sich um bezahlte Werbung. DIEVERPEILTE macht sich stark für nachhaltig produzierte Marken. Du willst unsere Community erreichen? Dann erreiche uns unter info@dieverpeilte.de.

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Seit 2020 Redakteurin bei DIEVERPEILTE. Hat Kommunikationswissenschaften studiert und machte 2022 ihren Master in Journalismus. Themenschwerpunkte sind Gesellschaftspolitik, Mental Health und Musik.

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